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Themengalerie: Bergung des Orient Express

Interessant war sie, die Nacht in Solnhofen - wenn auch eiskalt, aber das bin ich ja mittlerweile von dem Dorf gewohnt. Was war passiert? Eine Privatbahn aus Cottbus transportiert derzeit regelmäßig Stammholz in ein Großsägewerk bei Ingolstadt. Auf der Fahrt mit guten 2000 Tonnen im Rücken versagte bei der hintern Lok der Doppeltraktion, dem Holzroller E42 191, die Technik. Man strandete in Eichstätt Bahnhof, reparierte dort die Lok notdürftig und wollte eigentlich die Fahrt in der nächsten Nacht fortsetzen. Weit kam man allerdings nicht, wenige Kilometer weiter ging der Fahrmotor endgültig kaputt - und dies kapital: Radsatz nicht mehr drehend. Von einem hinterher fahrenden Schenker-Güterzug wurde daher die Lok abgespannt und so der defekte Holzroller mit ordentlichem Krach nach Solnhofen gedrückt.    Tags darauf rückte aus Nürnberg der Hilfszug an, welcher mittels Hydraulikstempeln die Lok anhob um ein Hilfsdrehgestell darunter zu schieben. Nach recht genau 3 Stunden war die Aktion kurz nach 2 Uhr Nachts beendet und die lange Reise in die Nürnberger Werkstatt wurde angetreten...

212 261 der Nordbayerischen Eisenbahn bespannte den Hilfszug, bestehend aus dem Nürnberger Einheitshilfswagen - und kam fast zeitgleich mit mir auf Gleis 1 in Solnhofen an :)
Direkt nach Ankunft wurde die Lage erkundet und das weitere Vorgehen besprochen. Der Fdl machte während dessen Tempo, der Hilfszug musste wegen Verkehr schnellst aus Gleis 1 verschwinden und wurde so erstmal auf Gleis 3, direkt hinter den Holzroller, verschoben.
Und ich bezog Stellung auf der alten Güterrampe. Das Personal begann sofort mit dem Ausladen der benötigten Technik. Klaus, wohl der Werkstattmeister des Einheitshilfswagens, kam dabei ganz schön ins rudern...
Ein Hilfsdrehgestell, bestehend aus zwei Achsen, vier Rädchen, zwei Metallprofilen und einem X oben drüber sowie unzähligen Schrauben wurde montiert.
Klaus durfte dann die Hydraulikpumpe anwerfen. Langsam hoben sich die Zweiundachtzigerhalb Tonnen der E42...
...stets überwacht und mit ruhigen Fingern am Kontrollgerät.
Das Hilfsdrehgestell wurde schließlich langsam darunter geschoben
Das Personal plagte sich dabei ganz schön
Das Ganze mal von der anderen Seite...
Anschließend wurde das Hilfsdrehgestell ausgerichtet. Bis alles passte musste die Hydraulik mehrfach herab gelassen und wieder angehoben werden.
Einige Teile der Lok wurden mit einer 30er Nuss noch gelöst und die Fuhre so transportfähig gemacht.
Nachdem die V100 der NbE erneut umgesetzt hatte, konnte um 2:01 Uhr der laaaange Rückweg nach Nürnberg starten.
 
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