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Drehgestell und Fahrmotoren

Die Drehgestelle der Baureihe 101 bestehen aus einem geschweißtem Kasenprofil, welches an den Federungen und den Zug / Druckstangen nach unten abgesengt ist. Das rechteckige Drehgestell wurde nach dem mittlerweile bewährtem Prinzip des Henschel Flexifloat-Drehgestells gebaut, welches auch beim ICE oder der Br 120 verwendet wird. Im Unterschied verfügt das der Br 101 aber nur um einen Radsatzstand von nur 2.650mm (ICE: 3.000mm). Es besteht lediglich aus den beiden seitlichen Längsträgern und den beiden Querträgern an den Enden, ein verschweißter Querträger in der Mitte ist nicht vorhanden.
Die Übertragung der Zug- und Bremskräfte von Drehgestell an Lok erfolgt über zwei Stangen, welche die eigentliche Lok über Drehzapfen mit dem Drehgestell verbinden. Diese Drehzapfen sind dabei leicht schräg montiert, so daß zur ebenfalls schrägen Stange ein rechter Winkel eingehalten werden kann. Die Stangen sind dabei jeweils an der Lokinneren Drehgestellseite montiert. Die Stange ist bei den Drehzapfen jeweils mit rund 40mm gefedert, so daß die Bewegungen des Drehgestells ausgeglichen werden können.

Die Radsatzwellen aus einer Chrom-Molybdän-Legierung sind hohl gebort und nehmen an den Enden die Monoblockräder sowie die Radsatzlager auf. Die Räder haben den in Deutschland gängigsten Durchmesser von 1.250mm und können bis auf 1.170mm abgenutzt werden.
Die Radsatzwellen sind durch Hohlwellen und das Getriebegehäuse gesteckt, welches zusammen mit dem Fahrmotor als "Integrierter Gesamtantrieb" bezeichnet wird. Der Hersteller und die Bahn erhoffen sich dadurch weitaus geringere Wartungskosten, mit der hervorragenden (und durch die 120 004 schon bewiesene) Öldichtigkeit wird zudem auch dem Umweltschutz Rechnung getragen. Auf der Hohlwelle befinden sich zwei belüftete Bremsscheiben, die Kraftübertragung auf Hohl- und Radsatzwelle erfolgt über Kardangelenke mit Gummielementen. Jeweils zwei Räder eines Drehgestells sind hierfür mit 6 großen Bohrungen versehen, welche man auch vom Bahnsteig aus sehen kann.
Die Fahrmotoren selbst sind gehäuselos ausgeführt und erreichen bei Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h bis zu 3.810 Umdrehungen pro Minute, die Getriebübersetzung von 3,95 verhindert Umdrehungen über 4.000/Min. Die Höchstleistung beträgt 1.683 kW, das Drehmoment bewegt sich bei 4,22kNm. Über eingebaute Messfühler werden die Fahrmotorlüfter gesteuert, welche über den Hilfsbetriebeumrichter 1 versorgt werden. Die Kühlluft wird dabei in einem geschlossenen Luftkanal transportiert um den Maschinenraum sauber zu halten und ströhmt über flexible Bälge in den Fahrmotor ein, wandert durch durch den "integrierten Gesamtantrieb" und entweicht über Öffnungen am Getriebekasten. Maximal werden 2,1 m³ pro Sekunde pro Lüfter gefördert, wobei ein halber Kubikmeter in den Maschinenraum geleitet wird. Ein Fahrmotor wiegt ca. 2.186 kg, das gesamte Drehgestell bringt ca. 17 Tonnen auf die Waage.

Der gesamte Fahrantrieb ist an der Drehgestellmitte an einem verschraubtem Hilfsträger befestigt und an den Aussenseiten mittens zweier Pendel. Die Montage in der Mitte ist möglich, da die Drehgestelle keinen Drehzapfen besitzen: Das Drehgestell stützt sich über 8 Schraubfedern am Lokrahmen ab. Die dadurch resultierende Bewegungsfreiheit in allen Richtungen wird durch hydraulische Dämpfer und Gummibauteile begrenzt. Durch die als "Flexicoilfederung" bekannte Bauart entfallen viele verschleiß- und wartungsintensive Bauteile, was die Betriebskosten senkt.

 
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